Eispiraten Crimmitschau vs. Bayreuth Tigers 3:2 (1:1, 0:1, 2:0)
Crimmitschau: Sharipov, Schneider – Walters (5), Thomas, Olleff, Rudert, Doherty, Scalzo – Gron (2), Walsh, Reisnecker, Böttcher, Gams, Pohl, D`Aoust, Kälble, Lindsten, Feser, Kanninen (2), Kanya
Bayreuth: Schmidt, Halverson, Appler – Schwarz, Grosse, Stephan, Gnyp, Pruden, Dietmann (2), Kurz – Roach, Järveläinen, Ewanyk, Schaefer, Bindels, Mieszkowksi (2), Cornet, Kretschmann (2), Gracel, Schumacher, Meier, Raab
Schiedsrichter: Brill, Schadewaldt – Zettl, Pletzer
Strafen: Crimmitschau: 9 Bayreuth: 6 PP: Crimmitschau: 0/3 Bayreuth: 0/3
Zuschauer: 2.861
Torfolge: 0:1 (6.) Raab (Dietmann), 1:1 (18.) Scalzo (Feser) SH, 1:2 (30.) Cornet (Gracel). 2:2 (45.) D`Aoust (Kanninen) 3:2 (60.) Pohl
Beim fünften Aufeinandertreffen der aktuellen Playdown-Serie kehrte Dani Bindels ins Lineup zurück, und bestritt das Warmup mit der Mannschaft, bei welchem man zur Erkenntnis kam, dass ein Einsatz doch noch zu früh kommen würde.
Bei den Eispiraten ersetzte der finnische Angreifer Lindsten, der in dieser Serie erstmals zum Einsatz kam, den Eispiraten-Topscorer der Hauptrunde, Lemay.
Sechs Minuten waren gespielt, als Dietmann von der blauen Linie den vor dem Tor lauernden Raab sah und abzog, sodass der junge, seit vielen Spielen als Stürmer agierende, Linksschütze der Scheibe die entscheidende Richtungsänderung mitgeben konnte und diese zur Führung für die Tigers hinter Sharipov einschlug. In der Folge waren es Gracel, sowie zwei Mal Järveläinen, die Druck ausüben konnten und das Tor der Eispiraten unter Beschuss nahmen. Eine Überzahlgelegenheit der Eispiraten – Dietmann hatte die erste Strafe der Partie gezogen – überstanden die Tigers souverän, indem man den Gegner vom Tor weghalten konnte und nur einen einzigen Schuss zugelassen hatte. Anders dann, als Kanninen mit einer Strafe erstmals die Eispiraten in Unterzahl brachte. Nachdem Schaefer zu zentral abgezogen hatte, im Anschluss die Gastgeber einen schnellen Konter über Feser fahren konnten, der den mitgelaufenen Scalzo mustergültig bediente, stand es – nachdem der Verteidiger die Scheibe direkt genommen hatte – 1:1. Dies zu korrigieren gelang, weder im noch laufenden Powerplay, noch in der verbleibenden Restspielzeit des ersten Abschnitts, sodass es, wie bereits mehrfach in dieser Serie, mit einem Unentschieden in die erste Drittelpause ging.
Eine gute Gelegenheit kreierten die Tigers kurz nach Wiederanpfiff, als Ewanyk und Meier losgelaufen waren und Ewanyk es selbst probierte, dabei an Sharipov scheiterte. Als Gron zwei Minuten zog und die Tigers in Überzahl agierten, lies man – mit zu komplizierten Versuchen – die Gelegenheit ggf. nachlegen zu können, liegen. Nach 29 Minuten brachte Gracel die Scheibe in die gefährliche Zone, wo Cornet und Järveläinen im Verbund versuchten diese ins Tor zu arbeiten, was jedoch nicht gelang. Nur eine Minute später eine ganz ähnliche Situation: Gracel von der rechten Bande mit der Rückhand in die Mitte, wo dieses Mal Cornet mehr Platz hatte und die Scheibe hoch an Sharipov vorbei zur Führung ins Tor legte. Kurz darauf musste Walters, nachdem er Kretschmann offen im Feld checkte, fünf Minuten auf die Strafbank. Mit mehreren Versuchen im Anschluss, die Järveläinen, Roach und Gnyp für sich vereinten, verpasste man nachzulegen. Gracel – als beide Teams wieder mit voller Stärke spielten – konnte sich an den Eispiraten vorbeistehlen und prüfte Sharipov, nachdem Feser zwei Mal auf der anderen Seite den Abschluss gesucht hatte.
Mit fast zwei Minuten Unterzahl ging man in den letzten Abschnitt, da Mieszkowski kurz vor dem Pausenpfiff auf die Strafbank geschickt worden war, und verteidigte diese sehr gut und erfolgreich. Den Ausgleich, den die Eispiraten auf die Anzeigentafel schreiben konnten, fiel nach einem Offensiv-Bully, den Kanninen für sich entscheiden konnte und D`Aoust, der an die Scheibe kam, als Nutznießer verwertete. Dies gab den Eispiraten, die im weiteren Verlauf mehr vom Spiel hatten und die aktivere Mannschaft waren, den entsprechenden Auftrieb. Die Tigers, die mehr und mehr in die Defensive gedrängt wurden, wehrten sich nach Kräften und versuchten sich am Ende in die Overtime zu retten, was 16 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit Geschichte war. Pohl konnte sich – aus der eigenen Zone mit Anlauf – über die gesamte Eisfläche durchsetzen und traf zu diesem späten Zeitpunkt mit einem Schuss in den rechten oberen Winkel zum knappen Sieg für seine Farben.
„Gratulation an Crimmitschau, sie haben sehr gut gespielt. Heute hatten wir fast ein Déjà-vu zum zweiten Spiel. Wir waren im ersten Drittel besser. Im zweiten hatten beide Teams ihre Chancen. Das letzte Drittel waren die Eispiraten etwas besser. Das war ein super Move von Pohl 16 Sekunden vor Schluss. Es war eine Eins gegen Zwei Situation, bei der wir nicht auf den Körper gespielt haben sondern nur auf die Scheibe geachtet haben. Aber es war nur ein Spiel, wir müssen einfacher spielen“, so das kurze Fazit von Coach Chernomaz im Anschluss an die Partie.
Am kommenden Sonntag haben die Tigers die Chance im eigenen Stadion die Serie wieder auszugleichen. Los geht’s im Bayreuther Tigerkäfig um 17 Uhr.
-av-
Foto: Tommy Valdivia Castro