Mit den Selber Wölfen wartet ein Gegner in der ersten „Best-of-Seven“-Serie, den man sich – im Vergleich zu den anderen Teilnehmern – schon fast gewünscht hat, wenn es denn die Playdowns sein müssen. Kurze Wege, Brisanz, Derby-Stimmung, Action und sicherlich alles andere als „normale Eishockeyspiele“ sind die Schlagworte, die einem spontan dazu einfallen.
Beide Teams haben eine Hauptrunde hinter sich gebracht, die man sich sicherlich vorher anders gewünscht hatte. Verletzungen, Quarantäne-Maßnahmen und ein langanhaltendes Formtief spülten die Tigers zwischenzeitlich bis auf den vorletzten Platz der Tabelle, dessen man sich – bei aufsteigender Form in den letzten Wochen – entledigen konnte. Auch die Selber Wölfe waren gebeutelt von Phasen, in denen man bedingt durch Quarantäne und/oder lange Verletztenlisten teils mit nur 10 oder 11 Feldspielern angetreten war. Hinzu kam, dass man auf zwei Kontingent-Positionen während der Saison Korrekturen vornehmen musste oder mit Brad Ross einen als Leistungsträger geplanten Akteur wegschicken musste. Bei fünf Neuzugängen und gleichzeitig fünf Abgängen seit Oktober 21 würfelte man den Kader anständig durcheinander.
All dies brachte den Hochfranken, die eine Phase mit über 20 Niederlagen in Folge durchleben mussten, in der Konsequenz den 14. Platz in der Tabelle. 29 Punkte sowie eine Tordifferenz von -135 stehen am Ende zu Buche und damit damit das bisher schlechteste Abschneiden eines Clubs in der 9-jährigen Historie der DEL2. Zuletzt konnte man eine leicht ansteigende Formkurve aufweisen: Drei der letzten fünf Partien gestaltete man erfolgreich und bezwang mit Kaufbeuren sowie Landshut zwei Clubs, die auf den Pre-Playoff-Plätzen über die Zielgerade gelaufen waren. Im letzten Heimspiel ließ man gegen die Tölzer Löwen nichts anbrennen, die ihrerseits bei einem Sieg noch an den Tigers vorbeigerutscht wären und damit die nun feststehenden Playdown-Begegnungen durcheinander gewürfelt hätten.
In den direkten Duellen der laufenden Saison konnte man die Wölfe in drei von vier Spielen besiegen. Zum Auftakt am ersten Spieltag gelang ein 4:2 in einem mit über 3.000 Besuchern gut gefüllten Tigerkäfig. Auch in Selb gelang – nachdem am ursprünglich geplanten Termin am 05. November erst 40 Minuten vor dem ersten Bully die Spielabsage erfolgte – Ende November ein souveräner 4:7 Sieg, den man mit 12 Feldspielern für sich erringen konnte. Nach einer 0:4-Heimpleite Ende Dezember revanchierten sich die Tigers und nahmen ihrerseits mit einem 0:7-Erfolg in Hochfranken die Punkte mit nach Bayreuth. Bei 17:10 Toren konnte man sich also 4,25 Mal im Schnitt mit einem Torerfolg belohnen und musste 2,5 Treffer hinnehmen. Dabei saßen die Selber Akteure 31 Minuten auf der Strafbank, die der Tigers für 18 Minuten. Vier Mal nutzten die Tigers dies in Form eines Treffers in Überzahl, was den Selbern einmal gelang. Beste Torschützen waren Dani Bindels, der fünf Mal in diesen Partien einnetzte vor Ville Järveläinen (4x) und Kurt Davis (2x).
Saison-Topscorer der Wölfe wurde Nick Miglio, der in 51 Partien 35 Einträge auf dem Scoreboard schreiben konnte. Ihm folgt Brett Thompson, der 29 Punkte erzielte, jedoch nur 29 Spiele absolvieren konnte. Mit Routinier Lukas Slavetinsky folgt hier bereits der erste Defender, der 24 Einträge verzeichnen kann. Die Aufgaben im Tor teilen sich Michel Weidekamp (87,21 % Fangquote sowie 5.01 Gegentorschnitt) und der nachverpflichtete Michael Bitzer, der auf eine Fangquote von über 91% kommt und bei 3,1 Toren im Schnitt hinter sich greifen muss.
Mit 13,5% Powerplayquote ist das Spiel mit einem oder zwei Mann mehr auf dem Eis klar unterdurchschnittlich, nur die Eispiraten aus Crimmitschau konnten noch weniger Kapital schlagen. Im Penalty-Killing ziert man mit einer Quote von 73,6% das Tabellenende. 48 Mal konnten die Gegner hier einen Treffer setzen. 10,42 Minuten je Spiel verbringt man auf der Strafbank, was neben den drittmeisten kleinen Strafen der Liga auch an insgesamt zwölf 5-Minuten-Hinausstellungen liegt, was in dieser Kategorie den „Ligabestwert“ darstellt.
Mindestens vier – und höchstens sieben – Partien folgen nun also im 2-Tages-Rhythmus, in welchen sich der Sieger die Qualifikation für die kommende DEL2-Spielzeit erkämpfen wird. Das unterlegene Team wird in einer weiteren Playdown-Runde gegen Bad Tölz oder Weißwasser weiterhin um den Klassenerhalt kämpfen müssen.
Im Lager der Tigers geht man, ohne den Gegner zu unterschätzen, positiv in die Serie. Auch wenn man derzeit davon ausgehen muss, dass nicht das volle Lineup zur Verfügung stehen wird, dürfte nach der Betrachtung des bisherige Saisonverlaufes, der Erfahrung des Teams in der Liga und der Qualität der Mannschaft insgesamt das Pendel leicht in Richtung Wagnerstadt ausschlagen.
Die Termine im Einzelnen:
16.03.2022 – 20:00 Uhr – Bayreuth Tigers vs. Selber Wölfe
18.03.2022 – 19:30 Uhr – Selber Wölfe vs. Bayreuth Tigers
20.03.2022 – 17:00 Uhr – Bayreuth Tigers vs. Selber Wölfe
22.03.2022 – 19:30 Uhr – Selber Wölfe vs. Bayreuth Tigers
Optionale Termine:
25.03.2022 – 20:00 Uhr – Bayreuth Tigers vs. Selber Wölfe
27.03.2022 – 17:00 Uhr – Selber Wölfe vs. Bayreuth Tigers
29.03.2022 – 20:00 Uhr – Bayreuth Tigers vs. Selber Wölfe
Ein herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle an VIEWENTO Bayreuth für die Präsentation der ersten Partie am Mittwochabend.
-av-