Selber Wölfe vs. Bayreuth Tigers 0:7 (0:3, 0:2, 0:2)
Selb: Bitzer, Weidekamp – Lilik, Ondruschka, Walters, Slavetinsky – Silbermann (2), Boiarchinov, Klughardt (2), Miglio, Gimmel, Deeg, Böhringer (2)
Bayreuth: Herden, Steinhauer, Nico Zimmermann – Gabriel (2), Pokovic, Meisinger (2), Davis, Schug, Cabana – Hohmann, Kolozvary, Järveläinen, Bindels, Kretschmann, Schumacher (4), Meier, Kunz (2), Pither
Zuschauer: Nein
Schiedsrichter: Kapzan, Lajoie – Blankart, Feuerbach
Strafen: Selb: 6 Bayreuth: 10 PP: Selb: 0/5 Bayreuth: 2/3
Torfolge: 0:1 (16.) Davis (Järveläinen, Pither) PP1, 0:2 (17.) Meisinger (Kunz), 0:3 (20.) Bindels (Kretschmann, Kunz), 0:4 (25.) Järveläinen (Hohmann), 0:5 (28.) Bindels (Kretschmann, Kunz), 0:6 (42.) Pokovic (Davis, Pither), 0:7 (49.) Bindels (Schumacher, Cabana) PP1
Mit in diesen Zeiten schon bemerkenswerten drei vollen Reihen ging es ins vierte Oberfranken-Derby der Saison bei den Selber Wölfen, die ihrerseits mit einer stark dezimierten Truppe das Spiel angehen mussten.
Nach der ersten Möglichkeit, die Gimmel für sich verbuchte, ging es beinahe ausschließlich Richtung des Selber Schlussmanns Bitzer. Bindels, Schug, Kolozvary und Järveläinen ließen Möglichkeiten aus, bevor auch Hohmann, als sich dieser stark durchsetzen konnte, an Bitzer scheiterte. Eine Strafe gegen die Bayeuther brachte dann nochmals Gefahr für das Tor der Gäste, als Selb nur den Pfosten anvisierte, bevor Järveläinen ein schnelles Break fahren konnte, jedoch noch entscheiden gestört werden konnte. Als Klughardt die erste Strafe auf Seiten der Wölfe nahm, dauerte es nur 18 Sekunden, bevor Davis an die Scheibe kam und mit einer Direktabnahme die Führung auf die Anzeigentafel schreiben konnte. Gute 60 Sekunden später war es Meisinger, der sein noch vorhandenes Stürmer-Gen entdeckte, ins Drittel lief, Kunz als Doppelpassgeber fand und mit der zurückgespielten Scheibe den nächsten Treffer setzen konnte. Nun waren die Tigers voll im Spiel und erarbeiteten sich Chance um Chance. Järveläinen knapp vorbei. Cabana, Kolozvary und auch Schumacher konnten ihre Möglichkeiten nicht verwerten. Erst Bindels, der kurz vor der Pausensirene aus dem Halbfeld abzog, kam dann zum Erfolg und stellte auf 0:3, was gleichzeitig der Pausenstand war.
Zum Mitteldrittel war es Miglio, der zunächst Gefahr ausstrahlte, als er über das komplette Feld lief und nur knapp scheiterte. Als sich die Tigers wieder auf ihr Spiel eingestellt hatten und Pither in Unterzahl ein Chance vergab, konnte man absehen, in welche Richtung es auch in diesem Abschnitt gehen sollte. Hohmann kreiselte so lange durch die offensive Zone, bis er Järveläinen fand und dieser per Onetimer abschloss. In einer anschließenden Unterzahlsituation waren die Tigers mehr am Drücker als die Jungs, die einen Mann mehr auf dem Eis hatten. Mehrfach verpasste man einen Treffer, auch als Bindels nur den Pfosten traf. Es dauerte jedoch nicht lange, bis der Bayreuther Stürmer doch noch erfolgreich war, als er in einer unübersichtlichen Situation das Spielgerät regelrecht über die Linie arbeitete. Dieser, der fünfte Treffer des Abends, war gleichzeitig Feierabend für Torsteher Bitzer, der Platz für Weidekamp machen musste. In der Folge konnten die Hochfranken einige Möglichkeiten, die sie sich erarbeiteten nicht an Herden – der in den Momenten als er gebraucht wurde, hellwach war – nicht für sich nutzen.
Zum Schlussabschnitt war die Luft bei den Selbern, wo merklich die Kräfte schwanden, raus. Die Tigers versuchten ihrerseits konsequent ihre Linie beizubehalten, was auch schnell zum Erfolg führte, als Davis von der blauen Linie die Scheibe zum Tor brachte, wo Pokovic dies entscheidend zum 0:6 ablenken konnte. Wenn es für das Tor von Herden in wenigen Situationen gefährlich, war meist Miglio beteiligt, so auch nach 47 Minuten, als der Selber Stürmer knapp scheiterte. Eine Strafe gegen Silbermann nutzte man im Lager der Tigers nach 25 Sekunden, als Bindels im Slot frei zum Schuss kam und mit seinem dritten Treffer an diesem Abend den Endstand auf die Anzeigentafel schreiben konnte.
„Wir sind natürlich froh über den Sieg nach der langen Serie von Niederlagen. Es ist für alle Mannschaften keine einfache Situation. Wir fahren jetzt nach Bayreuth und werden weiter hart arbeiten“, war das knappe Fazit von Tigers-Coach Robin Farkas.
„Ich ziehe meinen Hut und habe riesen Respekt vor meiner Mannschaft“, ließ Herbert Hohenberger wissen.
-av-
Foto: Mario Wiedel