EV Landshut vs. Bayreuth Tigers 4:3 (3:2, 0:0, 1:1)
Landshut: Hübl, Berger – Kronthaler (2), Ostwald, Dersch, Messing, Wehrs, Bohac, Zimmermann – Brandl, Hofbauer, Fischhaber, Ehl, Trinkberger (2), Schmidtpeter, Gollenbeck, Baßler (2), Czarnik, Forster, Hayes, Pompei
Bayreuth: Jaeger, Herden – Martens, Veisert, Grosse, Schmidt, Karlsson, Mannes, Nijenhuis – Rajala, Busch, Davidek, Heider, Kolozvary, Järveläinen, Bartosch (4), Lillich, Melanson, Gron, Kunz, Kolb (2)
Zuschauer: 2666
Strafen: Landshut: 6 Bayreuth: 6 Powerplay: Landshut: 1/3 Bayreuth: 0/3
Torfolge: 1:0 (4.) Pompei (Wehrs, Czarnik), 1:1 (10.) Heider (Kolb, Kunz), 2:1 (16.) Hofbauer (Ehl, Forster) 2:2 (16.) Davidek (Karlsson), 3:2 (19.) Hayes (Zimmermann, Schmidtpeter), 3:3 (59.) Gron (Rajala, Melanson). 4:3 (60.) Schmidtpeter, (Fischhaber, Hayes)
Die Gelegenheit, etwas näher an Landshut, die sich vor den Tigers auf dem 13. Platz in der Tabelle eingefunden haben, hat man in einem Spiel, das über weite Strecken ohne echte Höhepunkte auskommen musste, verpasst.
Im ersten Abschnitt hatten beide Teams den sichtbaren Willen, das Spiel auf die eigene Seite zu ziehen und traten entsprechend auf. Das von Trainer Kujala zuletzt angesprochene „weiche Spiel“ sah man beim ersten Treffer der Niederbayern sehr gut, als man Pompei, der von Czarnik bedient worden war, mehrere Versuche gestattet um die erstmalige Führung zu erzielen. Dies korrigierte man später mit einem schönen Spielzug, als Kolb die Scheibe für den hinter ihm anstürmenden Heider liegen ließ und dieser flach in die linke untere Torecke vollenden konnte. Viel Platz ließ man später Hofbauer, der ums Tor kurvte, den alten „Bauerntrick“ auspackte und Jaeger damit überwinden konnte. Dem Treffer wurde nach Sichtung des Videobeweises die Anerkennung gebilligt. Allerdings reagierte Bayreuth mit dem sofortigen – nur 12 Sekunden später erzielten – Ausgleich durch Davidek, der an alter Wirkungsstätte einen Pass von Karlsson aufnahm und Hübl keine Chance ließ. Erneut ärgerlich und mit einer „hergeschenkten“ Überzahl – als man selbst nach wenigen Sekunden in nummerischer Überlegenheit einen Akteur auf der Strafbank sitzen sah – nahm man den nächsten Gegentreffer hin. Die übrig gebliebenen 19 Sekunden im Powerplay nutzte der EV Landshut aus und stellte kurz vor der ersten Pause auf 3:2.
Dass im Anschluss fast 39 Minuten vergehen mussten, bis wieder etwas Zählbares auf der Anzeigentafel erschien, war den Teams geschuldet, die zwar auf beiden Seiten bemüht waren – jedoch wenig in die gefährlichen Zonen des Gegners kamen. Zwei sogenannte 100%ige Chancen, die Järveläinen nach 42. gespielten Minuten und im Doppelpack Gron und Rajala in der 50. Minute – als die Angreifer jeweils allein auf den Torsteher der Niederbayern zufahren konnten, blieben ungenützt. Als Coach Kujala gut zwei Minuten vor dem Ende Jaeger auf die Bank beorderte, um mit einem sechsten Feldspieler zu agieren und sich Landshut mit einem Weitschuss befreien konnte, hatten die Tigers Glück, dass die Schiedsrichter das sogenannte Hybrid-Icing falsch auslegten und abpfiffen. Das Glück hielt jedoch nicht lange, auch wen Gron nach 59 Minuten den Ausgleich für seine Farben erzielte – denn nur kurze Zeit später Schmidtpeter vorbehalten, den Siegtreffer – hier war keine Minute mehr zu spielen – für sein Team zu erzielen.
„Wir haben im ersten Drittel verhalten angefangen und schwach gespielt, viele Zweikämpfe in der defensiven Zone verloren, sind dann im zweiten Drittel besser ins Spiel gekommen. Im letzten Drittel haben wir das Spiel eigentlich beherrscht, und zwei Alleingänge gehabt. Am Ende hatten wir aber auch Glück mit dem gepfiffenen Icing. Leider ist es nicht das erste Mal, dass wir am Ende dem Gegner dann noch so ein Tor gegeben haben“, fasst Trainer Kujala das Geschehen auf dem Eis zusammen.
„Es war das erwartete schwere Spiel. Man darf sich auch nicht vom Tabellenstand blenden lassen, denn Bayreuth spielt ein sehr gutes System. Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment aussprechen. Sicher haben wir auch in der einen oder anderen Situation Glück gehabt aber das muss man sich auch erkämpfen. Ich bin am Ende froh, dass wir die Punkte geholt haben. Wie das ausgesehen hat, ist mir völlig egal“, berichtete eine sichtlich glücklicher Axel Kammerer.
Info: Gustav Veisert wurde nach einem Check im 2. Drittel an der Bande ins Krankenhaus gebracht um abzuklären, wie schwerwiegend eine mögliche Verletzung ist.
-av-
Foto: Christian Foelsner / DEL2