ESV Kaufbeuren vs. Bayreuth Tigers 2:7 (0:2, 0:2, 2:3)
Kaufbeuren: Sharipov, Dalgic – Kittel, Koziol, Ketterer, Echtler, Pfaffengut (4), Gschmeißner, Eichinger – Wolter, Pokorny, Schmidle, Lewis, Lukes (2), Thomas, Wörle, Laaksonen, Kerälä, Gracel, Oppolzer, Blomqvist (2)
Bayreuth: Herden, Jaeger – Davis, Mannes (2), Schmidt, Veisert (2), Karlsson (4), Grosse – Gron, Rajala, Järveläinen, Davidek, Kolozvary, Lillich (2), Neuert, Busch, Kunz (4), Zimmermann
Schieds- und Linienrichter: Kohlmüller, Westhaus / Thür, van der Heyd
Zuschauer: 2.994
Strafen: Kaufbeuren: 8 Bayreuth: 14 Powerplay: Kaufbeuren 0/7 Bayreuth: 0/4
Torfolge: 0:1 (7.) Järveläinen (Gron, Davis), 0:2 (15.) Neuert (Kunz, Busch). 0:3 (35.) Karlsson (Davidek, Busch), 0:4 (39.) Rajala (Järveläinen, Gron), 0:5 (41.) Rajala (Järveläinen, Davis), 1:5 (42.) Oppolzer (Ketterer, Wolter), 1:6 (44.) Lillich (Kolozvary), 2:6 (46.) Lewis (Blomqvist, Gracel), 2:7 (50.) Järveläinen
Nicht nur in Kaufbeuren waren die Augen vieler Tigerfans (viele vor Ort im Allgäu) auf die Eisfläche gerichtet – man schaute zusätzlich auch nach Frankfurt, wo die vor den Tigers liegenden Dresdner in einem Krimi am Ende nach Penalty-Schießen Punkte liegen ließen, sowie auch nach Bietigheim. Die Steelers hielten sich jedoch schadlos und konnten mit einem glatten Sieg gegen Heilbronn am heutigen Abend in die Pre-Playoffs einziehen.
Nach Abschluss des Spieltages steht man weiter in Schlagdistanz. Bei einem möglichen Sieg am Sonntag gegen Crimmitschau muss weiterhin auf einen Ausrutscher von Dresden (2 Punkte Vorsprung) und/oder Kaufbeuren (ein Punkt Vorsprung) warten.
In Kaufbeuren gestalteten die Bayreuther das Spiel ausgeglichen und nutzten konsequent ihre Chancen. Im ersten Abschnitt mit zwei nicht herausgespielten, sondern eher „reingearbeiteten“ Toren, die den Willen der Jungs an diesem Abend sehr gut zeigte. Zunächst Järveläinen mit dem ersten Treffer, als er reaktionsschnell die Scheibe in einer unübersichtlichen Situation über die Linie drückte. Ihm folgte Neuert, der zuvor einige Minuten – nach einem heftigen Check wackelnd vom Eis geführt – pausieren musste. Der Stürmer verwertete eine Chance, die Busch mit einem Solo herausgespielt hatte.
Im zweiten Abschnitt hielt man den kurz anrennenden Allgäuern stand und konnte selbst bei einer fast einminütigen Unterzahl mit zwei Mann weniger bestehen. Dass bei sieben Treffern insgesamt kein Tor in nummerischer Überzahl fiel, ist sicher selten, jedoch nutzten die Tigers noch den Flow eines Powerplays, als Karlsson Sekunden nach der Rückkehr Oppolzers mit Gewalt draufhielt und traf. Kurz vor Drittelende dann das erste sauber herausgespieltes Tor, bei welchem Järveläinen die Scheibe klug seinem Landsmann Rajala überlies und dieser auf 0:4 stellte.
Alle vermutlich gut gefassten Vorsätze der Gastgeber im Schlussabschnitt waren nach nicht einmal einer Minute wieder dahin. Gron, von Järveläinen auf „die Reise“ geschickt, zockte Sharipov aus und netzte erneut ein. Den nun, in der Folge, zwei fallenden Treffern von Kaufbeuren setzte man kurze Zeit darauf jeweils ein nächstes Tor entgegen, sodass am Ende ein – auch in dieser Höhe – verdienter Sieg für die Tigers zu Buche stand.
„Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht. Haben es einfach gehalten, auch in der Defensivzone viele Dinge einfach gelöst. Wir waren gut gestanden, sind dann im letzten Drittel vielleicht manchmal nervös geworden, aber konnten immer wieder ein Tor nachlegen. Auch Timo Herden hat wieder sehr gut gespielt, auch in den Unterzahlsituationen“, resümierte Petri Kujala kurz nach dem Spiel die Geschehnisse auf dem Eis.
„Gratulation an Bayreuth zum verdienten Sieg. Mir fehlen heute ein bisschen die Worte. Die ersten Minuten haben wir ein bisschen was probiert aber uns hat die Leidenschaft gefehlt. Auch wenn wir eine junge Verteidigung haben, wir haben zu viele Fehler gemacht. Haben drei oder vier Tore nach einem Turnover bekommen. Blomquvist und Gracel machen es fast immer aber nicht jedes Mal. Hier müssen auch andere Mal in die Bresche springen. Das ist nicht passiert und wir waren einfach nicht gut genug. Ich sage jetzt auch lieber nichts mehr“, so ein sichtlich enttäuschter Andreas Brockmann zur Leistung seines Teams.
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Foto: Benjamin Lahr / DEL2