Tölzer Löwen vs. Bayreuth Tigers 2:10 (0:3, 1:4, 1:3)
Bad Tölz: Wölfl, Hölzl – Eberhardt, Leitner, Brady, Bohac, Hörmann – Engel, Horschel, Brandl, Ott, Spiro, Dibelka (2), Merl, Kharboutli, Schlager, Besse, McNeely (2)
Bayreuth: Steinhauer, Herden – Gabriel, Pokovic (2), Pruden, Meisinger, Podlipnik, Stiefenhofer – Hohmann, Ratmann, Kolozvary, Jäveläinen, Ribarik, Bindels, Schumacher, Meier, Pither, Cabana (2)
Zuschauer: 945
Schiedsrichter: Flad, Schütz – Jürgens, Pletzer
Strafen: Tölz: 6 Bayreuth: 4 PP: Tölz 0/2 Bayreuth: 1/3
Torfolge: 0:1 (1.) Cabana (Schumacher, Hohmann), 0:2 (2.) Ratmann (Meier, Bindels), 0:3 (11.) Järveläinen (Cabana, Hohmann), 0:4 (22.) Pither (Schumacher, Kolozvary), 0:5 (27.) Järveläinen (Podlipnik, Hohmann), 0:6 (37.) Hohmann (Järveläinen, Stiefenhofer), 0:7 (38.) Pither (Schumacher, Kolozvary), 1:7 (40.) Schlager (Besse), 2:7 (42.) McNeely (Eberhardt), 2:8 (45.) Ratmann (Bindels, Meier), 2:9 (52.) Järveläinen (Hohmann, Pither) PP1, 2:10 (55.) Ribarik (Schumacher, Podlipnik)
Raketenstart der Tigers in Bad Tölz! Nachdem Järveläinen nach wenigen Sekunden zum ersten Mal Wölfl prüfte, war es kurz darauf Cabana, der einen Abpraller nutzte und noch in der ersten Minute zur Führung einschieben konnte. Eine gute Minute später war es Ratmann, der sich nicht bitten ließ und aus kurzer Distanz zum Schuss und gleichzeitig zum Erfolg kam – schon stand es 0:2 für die Gäste. Bad Tölz sichtlich irritiert, sortierte sich und kam nach gut fünf Minuten zurück ins Spiel, bedingt durch ein Überzahlspiel, als Pokovic auf der Strafbank Platz genommen hatte. Spiro, Brady und Schlager probierten es, scheiterten jedoch entweder an, dem an diesen Abend mit seiner Saisonpremiere bei Pflichtspielen im Tor stehenden, Steinhauer oder zielten vorbei. Gefällig spielten sich die Tölzer weitere Möglichkeiten heraus, was nicht unbeantwortet blieb. Järveläinen nutzte die – nach schönem Passpiel über Hohmann und Cabana – etwas konfuse Abwehr der Tölzer und setzte mit dem 0:3 einen weitern Treffer. Ribarik, Bindels von der blauen Linie oder Pither, der einen Konter fuhr, hätten das Ergebnis sogar noch etwas höher schrauben können.
Wer gedacht hatte, dass Tölz mit wütenden Angriffen und hoher Intensität aus der Kabine kommen würde und die Tigers, nach dem überschaubaren ersten Drittel, unter Druck setzen würde, sah sich an diesem Abend und zu diesem Zeitpunkt getäuscht. Wieder war es der Topscorer der Tigers, der die erste Chance hatte und die Scheibe knapp neben das Tor setzte. Wenige Augenblicke später setzte Pither den in der Mitte mitgelaufenen Schumacher ein, der – noch gestört vom Gegner – über die Scheibe schlug. Als Pither in der nächsten Situation den Pfosten anvisierte, schnappte sich der Kanadier in Diensten der Tigers die Scheibe und verwertete den Nachschuss selbst zum 0:4. Die beste Gelegenheit auf Seiten der Gastgeber hatte Besse, nach einem kapitalen Abwehrschnitzer der Tigers, im Slot stehend. Steinhauer reagiert stark und beim Nachschuss warf sich Ribarik rein und klärte auf der Linie. Wenig später der Pass von Hohmann auf Podlipnik, der nicht selbst abzog sondern klug auf den besser postierten Järveläinen weiterleitete und schon stand der nächste Treffer auf der Anzeigentafel. Kurz vor dem Ende des Abschnitts setzte Järveläinen mit einem überlegten Pass Hohmann am langen Pfosten ein, der keine Mühe hatte, seinen Treffer zu erzielen und dies sollte noch nicht das letzte Tor im Mittelabschnitt bleiben. Pither lauerte im Slot und traf ebenfalls in diesem Abschnitt. Dibelka war es jedoch vorbehalten, das zweite Drittel mit einem Treffer – dem ersten für die Gastgeber zu beschließen.
Zum Schlussdrittel wurde Wölfl dann erlöst und durch den jungen Hölzl ersetzt, der zum ersten Einsatz in dieser Saison kam. Die Tigers gaben nicht auf und übten weiterhin Druck – eben jetzt auf den neuen Mann im Tor – aus. Jedoch war es zunächst McNeely, der ein Erfolgserlebnis für sich und seine Mannen verbuchte – mit dem zweiten Treffer der Tölzer an diesem Abend, bevor der Tigers-Express erneut Fahrt aufnahm. Ratmann kurvte durch die Angriffszone, zog dann aus der Ferne und aus zentraler Position ab, was den nächsten Treffer mit sich brachte. Pither, Podlipnik und Ribarik hätten weiter Treffer auf dem Schläger gehabt, die Hölzl jedoch zu verhindern wusste. Machtlos war er dann doch, als Järveläinen genau Maß nahm und die Scheibe im Netz unterbrachte – ebenso wie Ribarik, der im Slot freistehend kurz vor dem Ende das zweistellige Ergebnis perfekt machen sollte.
„Wir waren sehr konzentriert und hatten auch das nötige Scheibenglück. Wir haben viele Chancen bekommen und diese auch genutzt. Die Jungs haben bis zum Schluss defensiv und in der neutralen Zone gut gearbeitet. Das Ergebnis war dann vielleiht ein bisschen zu heftig aber es ist fast jede Scheibe reingegangen“, äußerte sich Trainer Petri Kujala kurz nach dem Spiel.
„Glückwunsch an Petri und die Tigers. Petri hat es angesprochen. Seine Mannschaft war konzentriert. Das waren wir nicht. Es tut mir leid für die Zuschauer. Vielen Dank für die Geduld. Eigentlich hätten wir ein Pfeifkonzert verdient. Ich bin seit 31 Jahren Trainer aber so hoch habe ich noch nie verloren. Ich bin heute sehr enttäuscht von meiner Mannschaft“, so der sichtlich niedergeschlagene Coach Kevin Gaudet aus Bad Tölz.
-av-
Foto: Oliver Rabuser