Bayreuth Tigers vs. ESV Kaufbeuren 1:2 (1:1, 0:1, 0:0)
Bayreuth: Herden, Steinhauer, Nico Zimmermann – Davis, Cabana, Tim Zimmermann, Pokovic, Stiefenhofer (2), Pruden, Gabriel – Hohmann, Kolozbary, Järveläinen (2), Ribarik, Kretschmann, Bindels, Ratmann, Pither, Meier, Schumacher
ESVK: Vajs, Meier – Sturm, Schütz, Pavlu, Echtler, Koziol, Thiel – Lillich, Spurgeon, Lammers, Lewis, Gracel (25), Blomqvist, Schweiger (2), Krauß, Oswald, Voit, Burghart
Schiedsrichter: Kannengießer, Lajoie – Jürgens, Pfriem
Zuschauer: 1.140
Strafen: Bayreuth: 4 ESVK: 27 PP: Bayreuth 1/2 ESVK: 0/2
Torfolge: 0:1 (3.) Oswald (Krauß, Echtler), 1:1 (20.) Cabana (Hohmann, Järveläinen) PP1, 1:2 (28.) Blomqvist (Vajs)
Neben Schug, der in den bisherigen Hauptrundenspielen noch nicht eingreifen konnte, fehlte am Freitagabend auch Dominik Meisinger. Pokovic, der ebenfalls nur sehr wenig trainieren konnte, lief jedoch auf, ebenso wie Lukas Ribarik, der unter der Woche bei seinem Stammverein in Nürnberg weilte. Experimentierfreudig und der Situation geschuldet lief man mit stark veränderten Reihen auf. So gingen Cabana und Tim Zimmermann als Verteidiger aufs Eis. Kolozvary rückte zwischen Hohmann und Järveläinen und Kretschmann führte die zweite Reihe mit Bindels und Ribarik an. Pither wurde an diesem Abend von Meier und Ratmann flankiert.
Schnell entwickelte sich ein Spiel, das von beiden Seiten mit Engagement und Intensität geführt wurde, bei dem sich beide Teams nicht viel nahmen und welches über den ersten Abschnitt gesehen, ziemlich ausgeglichen verlief. Doch ein eher harmloser Schuss, den Kraus nach drei Minuten von der blauen Linie abgab, der allerdings sehr hoch auf Herden kam und von dessen Brust zurück in den Torraum prallte, brachte die schnelle Führung für die Gäste. Hier regierte Oswald am schnellsten und schob die Scheibe über die Torlinie. Dass man nicht gewillt war, Kaufbeuren agieren zu lassen, konnte man dann in einem Unterzahlspiel deutlich ablesen, bei dem man die Gäste nicht zur Entfaltung kommen ließ. Im Gegenteil – hier konnte man selbst Chancen kreieren und scheiterte zwei Mal knapp. Es bedurfte jedoch einer Strafzeit – die gegen Gracel, welcher sich nicht im Griff hatte und Pither mit dem Stock in die Weichteile stach – ausgesprochen wurde. Mit dieser Strafe war – nach einer großen Strafe von fünf Minuten + Spieldauer – das Match gelaufen für den langjährigen ESV-Angreifer. Mit Geduld und auch etwas Pech im Abschluss dauerte fast bis zum Ablauf der Strafe, um auf der Anzeigentafel eine Veränderung lesen zu können. Hohmann spielte quer auf Järveläinen, der schnell an den am langen Pfosten lauernden Cabana weiterspielte und der heute als Verteidiger auflaufende Routinier zum Ausgleich traf.
Es dauerte sechs, sieben Minuten, bis Kaufbeuren im zweiten Abschnitt einmal in Richtung des Bayreuther Tores kamen. Bis dahin verpassten es die Tigers, die mit Dampf aus der Kabine kamen und sich Chance um Chance erspielten, einen Treffer zu setzen. Meier auf Pither, der knapp verpasste, Zimmermann, der Vajs in Schwierigkeiten brachte, Ratmann, der zu zentral abzog, oder Järveläinen, der knapp übers Tor zielte, oder Davis, der einen Pass von Järveläinen direkt nahm. Alle diese Möglichkeiten blieben ungenutzt. Als Järveläinen nach 28 Minuten durch die Abwehr spazierte und einen Haken zu viel schlug, ging es schnell auf Seiten der Gäste. Vajs setzte Blomqvist ein, der mit viel Platz aus der Halbdistanz zum Schuss kam und den Bayreuthern in Form der erneuten Führung eine kalte Dusche verpasste. Lammers und Spuregon, die nach 32 Minuten einen schnellen Konter fuhren, verpassten ebenso, wie Schweiger. Auf der Gegenseite hatte Järveläinen mehrfach Pech bei seinen Abschlüssen, die meist knapp vorbei gingen. Als Kretschmann kurz vor der Pause in die Bande gerammt wurde und dies ohne Folgen blieb, wurde das Spiel schnell sehr intensiv, was in der Folge Hinausstellungen für Stiefenhofer und wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff für Schweiger mit sich brachten.
Noch im Powerplay-Modus versuchte man nach Wiederanpfiff gleich Druck auf das von Vajs gehütete Tor auszuüben. Järveläinen war es erneut, der freigespielt wurde und nach einer Direktabnahme knapp verpasste – gleich im Gegenzug hatte man dann jedoch Glück, als Lammers die Scheibe an den Pfosten setzte. Die Tigers danach weiter mit engagierten Angriffsbemühungen, die weiterhin nicht belohnt wurde. Ein Raunen ging durch den Tigerkäfig, als man einen Schuss von Kretschmann bereits im Tor gesehen hatte, die Scheibe jedoch vom Innenpfosten wieder ins Spiel zurücksprang. Nicht nachlassend, versuchten die Tigers immer weiter, den nötigen Treffer zu erzielen und konnten durch Ribarik, Bindels oder Cabana weitere Chancen erspielen, diese jedoch allesamt nicht verwerten. Auch die Herausnahme von Herden gut zwei Minuten vor dem Ende brachte nichts mehr ein. So quittierte man das zweite Heimspiel in Folge mit gleichem Ergebnis und ohne Punkte sammeln zu dürfen.
-av-
Foto: Peter Kolb