Youngster-Parade für die Tigers

Neben Tom Schwarz, der bereits in der vorangegangenen Spielzeit vom Stammverein EHC zu den Profis der Bayreuth Tigers gewechselt war, und nun ein weiteres Jahr in seiner Heimatstadt auf Punktejagd gehen wird, konnte man mit Lars Bergbauer sowie Thomas Nuss zwei weitere vielversprechende Talente an sich binden.

Von der Landesliga in die DEL2 und das mit, für einen jungen Spieler seines Alters, großen Schritten. Wenig Anlaufzeit brauchte Tom Schwarz, als er Mitte Dezember 2023 die Möglichkeit erhielt, sich dem DEL2-Team der Tigers anzuschließen und diese Chance für sich nutzen konnte. „Ich freue mich, dass ich die Chance erhalte und werde alles daran setzen, dass ich möglichst viel Eiszeit bekomme. Wichtig ist mir, dass ich Erfahrungen sammeln kann“, wusste der gebürtige Bayreuther schon damals, dass er sich in den Kader „reinarbeiten“ hat müssen. Lohn der Anstrengung seines Wirkens waren fünf Treffer sowie zwei Vorlagen zu weiteren Toren, die sich der inzwischen 19-jährige Linksschütze auf sein persönliches Scoreboard hat schreiben können.

 

Aus der Schweizer U20-Elit, vergleichbar mit der DNL als höchste Nachwuchsliga des Landes, vom HC Davos wechselt der 20-jährige Lars Bergbauer, der sein Team zwei Spielzeiten als Kapitän aufs Eis geführt hat, nach Oberfranken. Der 1,76 Meter große und 80 Kilo schwere Linksschütze gilt als guter Zwei-Wege-Stürmer, der alle drei Zonen der Eisfläche gleichermaßen wahrnimmt, und seine Vorteile nicht nur in der Offensive, sondern auch in der Arbeit nach hinten hat. Ein kurzes Gespräch mit Lars konnten wir noch führen, bevor es für den Angreifer in wenigen Tagen nach Bayreuth geht.

Lars, vom Nachwuchs zu den Herren und gleich in ein anderes Land. Wie kam es dazu?

Lars Bergbauer: Wie sicherlich üblich, hatte ich ein Angebot über meinen Agenten, der die Offerte aus Bayreuth für mich vorliegen hatte.

Du hast neben der Schweizer auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Was verbindet dich mit Deutschland?

Lars Bergbauer: Das ist relativ einfach. Meine Mein Vater ist Schweizer, meine Mutter kommt aus Deutschland, aus Lübeck. Deshalb habe ich zwei Pässe.

Du kennst also Deutschland ganz gut?

Lars Bergbauer: Ich habe selbst noch nicht in Deutschland gelebt, aber wir waren natürlich oft in der Heimat meiner Mutter zu Besuch und machen dort an der Ostsee auch regelmäßig Urlaub.

Und das Eishockey hier? Was fällt dir dazu ein?

Lars Bergbauer: In der Schweiz, die insgesamt vielleicht noch ein bisschen vor Deutschland liegt, ist man oft der Meinung, dass die Deutschen nicht ganz so „hockeyverrückt“ sind aber ich denke, dass das ein falsches Bild ist. Wenn man sieht, wie viele Fans die Clubs in der dritten Liga unterstützen und wie professionell dort gearbeitet wird, sehe ich hier schon Vorteile im Vergleich zu 3. Liga in der Schweiz. Hier spielen 80% der Jungs, die einem normalen Beruf nachgehen und das Hockey eher als Hobby ausüben. Ich glaube auch, dass Deutschland insgesamt kontinuierlich besser wird. Das hat man auch bei der letzten WM sehen können, als man Zweiter wurde und die Schweiz aus dem Turnier werfen konnte.

Du wirst als Winner-Typ beschrieben, der sehr ehrgeizig seine Ziele verfolgt?

Lars Bergbauer: Ja, das stimmt schon. Ich will immer gewinnen und gebe alles dafür. Wir haben in den letzten beiden Jahren mit Davos jeweils die Playoffs erreicht. Leider sind wir zuletzt, im Vergleich zum Vorjahr wo wir insgesamt Dritter wurden, früh ausgeschieden.

Der Schritt zu den Tigers – welche Erwartungen hast du hier?

Lars Bergbauer: Es ist der erste Schritt ins Profi-Hockey und entsprechend möchte ich mich schnell einleben, mich weiterentwickeln und für mich den nächsten Schritt gehen, der dann auch dem Team helfen soll.

Lars, vielen Dank – wir freuen uns, dich bald auf Bayreuther Eis begrüßen zu dürfen.

 

Mit 1,88 Meter bringt Thomas Nuss eine stattliche Größe aufs Eis, die der rechtsschießende Verteidiger in Bayreuth zu seinem Vorteil nutzen möchte.

In Waldkraiburg geboren, durchlief der inzwischen 20-jährige Nuss die Nachwuchsabteilungen, bevor in die U20 des Augsburger EV wechselte und nach absolvierten 1,5 Spielzeiten nach Landshut. Als schneller Skater und athletisch sowie konditionell auf hohem Level wird Nuss versuchen sich schnell ins Team der Tigers zu integrieren und entsprechend möglichst viel Eiszeit zu generieren.

Hallo Thomas, willkommen in Bayreuth. Wie kam es zu dem Wechsel nach Oberfranken?

Thomas Nuss: Ich war eigentlich auf der Suche nach einem Berater. Paul Fabian, den ich schon länger kenne, hat mir dann Rainer Schan empfohlen. Wir haben uns dann nach einem Training getroffen und erstmals länger unterhalten. Das Gespräch war klasse und so kamen wir zusammen.

Von Oberbayern nach Oberfranken – was kennst du vielleicht schon von deiner neuen Heimat?

Thomas Nuss: Noch nicht so viel. Ich habe lange zurück, als Kind mal in Bayreuth und gegen Bayreuth gespielt. Und letztes Jahr war ich zum Probetraining in Bayreuth. Da habe ich natürlich direkt mitbekommen, wie viel schneller alles im Herrenbereich ist. Eine viel höhere Intensität.

Ein Engagement kam aber nicht zustande?

Thomas Nuss: Ich stand im Wort in Landshut und wollte nicht unbedingt während der Saison wechseln. Umso mehr freut es mich, dass es jetzt mit Bayreuth geklappt hat.

Sind dir ein paar Jungs, die künftig mit dir aufs Eis gehen, schon bekannt?

Thomas Nuss: Ja, Paul Fabian natürlich und mit Joshua Appler war ich in Augsburg. Brett Schaefer habe ich in Passau auch kurz kennen gelernt.

Was erhoffst du dir in deiner ersten Saison im Herrenbereich?

Thomas Nuss: Ich habe die Chance, mich zu zeigen und möchte diese natürlich nutzen. Ich komme aus der U20, wo es noch etwas weniger ernst zur Sache geht, und muss mich erst – aber hoffentlich schnell – reinfinden. Ich möchte so viel wie möglich Erfahrung sammeln, mich persönlich weiterentwickeln und einen Beitrag dazu leisten, dass wir eine gute Saison spielen.

 

Thomas, vielen Dank für die ersten Worte als „Tiger“. Wir wünschen dir viel Spaß und natürlich viel Erfolg in Bayreuth.

 

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